Ausstellung über Sinti-Sportler in Minden

Ausstellung

Ausstellung im Bildungszentrum der Mindener Sinti “Mer Ketne – Wir zusammen!”, Königstraße 3, 32423 Minden, ab Samstag, 1. April 2017, 17 Uhr.

Seit langem kämpfen wir mit vielen Sportsfreunden um Respekt in den Stadien und Sportstätten dieses Landes. Auch viele berühmte Sportlerinnen und Sportler machen mit: Nein zum Rassismus! Aber auch in der Sportgeschichte muss die Mehrheitsgesellschaft daran erinnert werden, dass so manche Heldinnen und Helden des Sports Minderheiten angehören. Dass ihre Leistungen anerkannt werden, gehört auch zum Respekt im Sport.

In Minden  wird jetzt eine Ausstellung eröffnet, die drei “vergessene Helden” des Sports in den Mittelpunkt stellt. Die Ausstellung über OSWALD MARSCHALL, WALTER LAUBINGER und SERGIO PETER wurde von dem Nienburger Sportpädagogen Andrzej Bojarski erstellt und wird am Samstag, 1. April 2017 um 17.00 Uhr im Bildungszentrum Mer Ketne Wir zusammen! in der Königstraße 3 in 32423 Minden eröffnet.

Der Sport bietet vielfältige Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Inklusion von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Gleichzeitig ist der Sport aber ein Bereich, in dem sich Rassismus und Antiziganismus in unterschiedlichen Dimensionen entfalten können. Sie reichen von weit verbreiteten Vorurteilen über neonazistische Hetzparolen (z.B. Zick Zack Zigeunerpack) bis hin zur Gewalt. Welche positiven Vorbilder gibt es im Sport, und welche Funktion kann er für die Identitätsbildung und Selbstbehauptung von Sinti und Roma einnehmen? Andrzej Bojarski: “Ich hoffe, nicht nur als Pädagoge, sondern viel mehr als Sportler mit dieser Ausstellung das fehlende Selbstvertrauen der jungen Sinti und Roma in Deutschland zu stärken und ihnen die wichtige Rolle des Sports zur Identitätsfindung näher zu bringen. Die Jugendlichen orientieren sich sehr stark an Vorbildern und solch ein erfolgreiches Vorbild möchte ich in meiner Arbeit aufzeigen. Ich hege die Hoffnung, dass sich mehr Sinti und Roma nach dieser Ausstellung trauen, ihre Identität offen zu legen.”

AndrzejAndrzej Bojarski geb. am 28.1.1978 in Chojnice (Polen). Abitur an einer IGS in Aurich (Ostfriesland) Danach Ausbildung an der Europäischen Akademie des Sports in Trier, anschließend Studium für die Fächer Sport und ev.Religion und Referendariat in Leipzig. Ab 2016 Rektor an der Leintorschule in Nienburg (LTS)- Grund und Hauptschule mit Klasse 10. Mitglied des Netzwerkes: Lehrkräfte mit Migrationsgeschichte, Mitglied des Arbeitskreises Kirche und Sport der evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, GEW stellv. Vorsitzender des Kreisverbandes Nienburg, Arbeitskreis Gedenken e.V. der Stadt Nienburg, stellv. Vorsitzender. (Foto: Die Harke)

Schrotten der Film kommt nach Nienburg, am 26. 3. 11 Uhr Filmpalast!

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Schrotten der Film – demnächst im Nienburger Filmpalast, übrigens mit Laien-Schauspielern auch aus Nienburg und Umgebung!

 

 

 

Schrotten der Film! Ein Film, der eintaucht in eine ganz eigene Kultur! Ein Film, der Menschen als Menschen wahrnimmt, auf die die Mehrheitsgesellschaft unberechtigter Weise herabsieht! Der norddeutsche Regisseur Max Zähle widmet ihnen mit seiner Komödie „Schrotten!“ eine warmherzige Würdigung. Lucas Gregorowicz aus „Lammbock“ spielt den Versicherungsmakler Mirko Talhammer, der vor Jahren mit seiner Familie gebrochen hat und seither in der Großstadt lebt. Die Beerdigung seines Vaters führt ihn zurück auf den in der tiefsten Pampa liegenden Schrottplatz seines Bruders Letscho (Frederick Lau). Eigentlich können sich die beiden nicht ausstehen, aber sie raufen sich buchstäblich zusammen. Denn es geht um den Erhalt des Schrottplatzes, der von der Übernahme durch einen großen Recyclingunternehmer (Jan-Gregor Kremp) bedroht ist. Um dem Ruin zu entgehen, lassen sich die Brüder auf eine schier wahnwitzige Aktion ein: Es kommt der Tag, da muss der Schrottie schrotten! Das sympathische Außenseitermärchen lebt von seinen kauzigen Typen und lebensechten Dialogen. Das Finale sollte man nicht auf seinen Realitätsgehalt überprüfen. Doch dafür erreicht der Film in seinen besten Momenten die Schärfe und Authentizität britischer Sozialkomödien. Nicht umsonst konnte dieser komödiantische Film über die Welt der Sinti den begehrten Publikumspreis beim Obhüls-Filmfestival. Ein Film, aus dem Leben gegriffen, wenn auch nicht aus dem Leben des braven Bürgers! (nach cinema.de)

Sonntag, 26. 3. 2017, 11 Uhr, Filmpalast Nienburg, Brückenstraße 2, 31582 Nienburg, 05021 3800, info@Kino-Nienburg.de

Heute in Ahlem: Niedersachsen gedenkt der Deportation der Sinti

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Orte der Erinnerung an den Porrajmos: der Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden.

In der Nacht zum 3. März 1943 wurden Sinti und Roma aus Nord­deutschland in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. In Hannover erfolgte die Verschleppung aus dem Sammellager in der ehemaligen Jüdischen Gartenbauschule Ahlem über den Bahnhof Fischerhof. Die Aktion war seit Mitte Dezember 1942 von den örtlichen Polizeidienststellen im Raum Hannover infolge eines Erlasses des “Reichführers- SS” Heinrich Himmler vorbereitet worden. Daran wird heute in der Gedenkstätte Hannover-Ahlem, Heisterbergallee 10, 30453 Hannover, ab 12 Uhr erinnert.